
Beim Cannabisanbau spielt die Wahl des richtigen Substrats eine entscheidende Rolle. Die Erde ist das Fundament, auf dem deine Pflanzen wachsen, und beeinflusst sowohl die Nährstoffaufnahme als auch die Wurzelentwicklung. Doch nicht jede Erdesorte ist gleich – jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. In diesem Blogbeitrag werden wir die verschiedenen Erdesorten für den Cannabisanbau vergleichen, damit du die beste Wahl für deinen Anbau treffen kannst.
1. Warum ist die richtige Erde wichtig?
Cannabis ist eine relativ anspruchsvolle Pflanze, die spezifische Anforderungen an das Wachstum hat. Um gesunde, kräftige Pflanzen mit guten Erträgen zu erzielen, ist es wichtig, die richtige Erde auszuwählen. Die Erde liefert nicht nur die notwendigen Nährstoffe, sondern sorgt auch für die richtige Luftzirkulation im Wurzelbereich und hilft, den Wasserhaushalt zu regulieren. Eine schlecht gewählte Erde kann zu Wurzelfäule, Nährstoffmangel oder Wachstumsproblemen führen.
2. Die gängigsten Erdesorten im Cannabisanbau
a) Blumenerde (Allzweck-Erde)
Eigenschaften:
- Blumenerde ist eine der häufigsten und kostengünstigsten Optionen für den Cannabisanbau.
- Sie besteht meist aus Torf, Kompost, Sand und manchmal auch Perlite oder Vermiculit.
- Der pH-Wert liegt meistens zwischen 6 und 7, was ideal für viele Pflanzen ist, einschließlich Cannabis.
Vorteile:
- Preiswert: Blumenerde ist weit verbreitet und oft günstig.
- Einfache Handhabung: Besonders für Anfänger geeignet, da sie in den meisten Fällen bereits eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung aufweist.
Nachteile:
- Schneller Nährstoffverlust: Blumenerde verliert schnell ihre Nährstoffreserven, besonders während der Blütephase. Infolgedessen ist häufiges Düngen notwendig.
- Schlechte Belüftung: Besonders in schweren, torfhaltigen Blumenerden kann es zu einer schlechten Belüftung kommen, was Wurzelfäule begünstigen kann.
Fazit: Blumenerde eignet sich gut für Anfänger oder für kürzere Anbaurunden, wenn regelmäßige Düngung eingeplant wird.
b) Spezielle Cannabis-Erde
Eigenschaften:
- Diese Erden wurden speziell für den Anbau von Cannabis entwickelt und enthalten in der Regel bereits eine ausgewogene Mischung von Nährstoffen, die die Pflanze in den ersten Wochen und Monaten ihres Wachstums benötigt.
- Sie bestehen häufig aus Torf, Perlite, Kokosfaser und manchmal auch aus Wurmhumus oder anderen organischen Zusätzen.
Vorteile:
- Fertige Mischung: Du kannst direkt loslegen, ohne dir Gedanken über die richtige Nährstoffzusammensetzung zu machen.
- Optimierte Nährstoffe: Diese Erde enthält genau die Nährstoffe, die Cannabis während seiner vegetativen Phase benötigt.
Nachteile:
- Teurer: Spezielle Cannabis-Erde ist in der Regel teurer als Standard-Blumenerde.
- Schneller Nährstoffverlust: Wie Blumenerde kann auch spezielle Cannabis-Erde in der Blütephase schnell an Nährstoffen verlieren, was Nachdüngen erforderlich macht.
Fazit: Diese Erde ist besonders für Anfänger oder für den unkomplizierten Anbau geeignet, da sie wenig Aufwand bei der Nährstoffzufuhr erfordert.
c) Kokosfaser (Coco Coir)
Eigenschaften:
- Kokosfaser ist ein nachhaltiges Substrat, das aus den Fasern der Kokosnuss gewonnen wird. Sie ist leicht und hat eine ausgezeichnete Fähigkeit zur Wasseraufnahme und -speicherung.
- Der pH-Wert liegt meist zwischen 5,5 und 6,5, was ideal für Cannabis ist.
- Kokosfaser enthält keine Nährstoffe, weshalb regelmäßig gedüngt werden muss.
Vorteile:
- Gute Belüftung: Kokosfaser bietet eine ausgezeichnete Luftzirkulation für das Wurzelsystem.
- Wasserretention: Sie speichert Wasser effizient, ohne dass die Wurzeln in Staunässe geraten.
- Nachhaltigkeit: Kokosfaser ist ein umweltfreundliches Substrat, da es ein Nebenprodukt der Kokosnussindustrie ist.
Nachteile:
- Nährstoffmangel: Da Kokosfaser keine Nährstoffe enthält, muss regelmäßig gedüngt werden, um den Pflanzen die nötigen Mineralien zu geben.
- pH-Wert-Management: Der pH-Wert muss sorgfältig überwacht werden, da Kokosfaser von Natur aus leicht sauer ist.
Fazit: Kokosfaser eignet sich gut für erfahrene Züchter, die die Nährstoffzufuhr selbst kontrollieren möchten. Es bietet hervorragende Belüftung und Wasserspeicherung, erfordert aber eine präzisere Pflege.
d) Perlite und Vermiculit
Eigenschaften:
- Perlite ist ein vulkanisches Gestein, das bei hoher Temperatur aufbläht und eine sehr lockere, poröse Struktur bildet.
- Vermiculit ist ein mineralisches Material, das Wasser speichert und die Belüftung verbessert.
- Beide Materialien werden oft in Kombination mit anderen Erden verwendet, um deren Struktur zu verbessern.
Vorteile:
- Verbesserte Belüftung: Perlite und Vermiculit sorgen für eine ausgezeichnete Luftzirkulation und verhindern Staunässe.
- Wasserretention: Während Perlite die Drainage verbessert, speichert Vermiculit Wasser und Nährstoffe.
Nachteile:
- Keine Nährstoffe: Beide Materialien liefern keine Nährstoffe, daher müssen sie mit einer anderen Erde oder regelmäßigem Dünger kombiniert werden.
Fazit: Perlite und Vermiculit sind ideale Ergänzungen für schwere Erden oder für den Anbau in Hydrokulturen, da sie die Belüftung und Wasserspeicherung verbessern.
e) Lehmhaltige Erde und Humus-Erde
Eigenschaften:
- Lehmhaltige Erde ist von Natur aus sehr nährstoffreich und speichert Wasser gut. Humus-Erde, die oft aus kompostiertem organischen Material besteht, ist ebenfalls reich an Nährstoffen.
- Beide Sorten bieten eine exzellente Grundlage für das Pflanzenwachstum, benötigen jedoch eine gute Drainage.
Vorteile:
- Nährstoffreich: Diese Erden sind von Natur aus reich an Nährstoffen und bieten eine gute Basis für das Wachstum.
- Wasserhaltung: Lehmhaltige Erde speichert Wasser gut, was in trockenen Perioden von Vorteil sein kann.
Nachteile:
- Schlechte Belüftung: Lehmhaltige Erde kann bei unzureichender Belüftung zu Staunässe und Wurzelfäule führen.
- Schwer: Diese Erden sind schwerer und können die Drainageprobleme verschärfen, wenn sie nicht richtig gemischt werden.
Fazit: Lehmhaltige Erde eignet sich eher für den Outdoor-Anbau, da sie gut für größere Pflanzen geeignet ist, aber in Innenräumen ohne zusätzliche Belüftung problematisch sein kann.
3. Fazit: Welche Erde ist die beste für Cannabis?
Es gibt keine „eine richtige“ Erde für den Cannabisanbau, sondern die Wahl hängt von deinem Anbaustil, deinem Erfahrungshorizont und deinen individuellen Bedürfnissen ab:
- Für Anfänger: Eine spezielle Cannabis-Erde oder eine hochwertige Blumenerde eignet sich am besten, da sie wenig Pflege und Nachdüngung erfordert.
- Für erfahrene Züchter: Kokosfaser oder eine individuell angepasste Erdmischung (mit Perlite und Vermiculit) bietet eine ausgezeichnete Kontrolle über das Wurzelwachstum und die Nährstoffaufnahme.
- Für Outdoor-Anbau: Lehmhaltige oder Humus-Erde kann aufgrund ihrer Nährstoffdichte und Wasserhaltefähigkeit gut geeignet sein, solange für ausreichend Belüftung gesorgt wird.
Denke daran, dass der Anbau von Cannabis auch eine kontinuierliche Lernreise ist. Experimentiere mit verschiedenen Erden und finde heraus, welche für deine spezifischen Bedingungen am besten funktioniert.