
Die Wachstumsphase von Cannabis ist eine der entscheidendsten Phasen im gesamten Lebenszyklus der Pflanze und kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Ernte und einer weniger ertragreichen Produktion ausmachen. In diesem Blogeintrag gehen wir auf die verschiedenen Aspekte der Wachstumsphase ein und bieten dir nützliche Tipps, wie du die besten Bedingungen für deine Cannabispflanzen schaffst.
1. Was ist die Wachstumsphase?
Die Wachstumsphase (auch vegetative Phase genannt) ist der Zeitraum, in dem die Cannabispflanze hauptsächlich ihre grünen Strukturen wie Blätter und Stängel aufbaut, aber noch keine Blüten bildet. Sie folgt direkt nach der Keimung und dauert bis zur Umstellung auf die Blütephase. Diese Phase ist entscheidend für das Wachstum der Pflanze und die Ausbildung eines starken Wurzelsystems, was sich später positiv auf die Blüte auswirken kann.
In dieser Phase sollte der Fokus auf der gesunden und kräftigen Entwicklung der Pflanze liegen. Optimale Bedingungen für Licht, Temperatur, Feuchtigkeit und Nährstoffe sind entscheidend, um ein starkes und widerstandsfähiges Pflanzenwachstum zu gewährleisten.
2. Die richtigen Lichtverhältnisse
Licht ist der wichtigste Faktor, um die Wachstumsphase von Cannabis im Indoor-Growing zu fördern. Cannabis ist eine Pflanze, die viel Licht benötigt, um gesund zu wachsen. Während der vegetativen Phase benötigen Cannabispflanzen in der Regel 18 bis 24 Stunden Licht pro Tag. Je mehr Licht du ihnen gibst, desto schneller und kräftiger werden sie wachsen.
Lampenwahl: LED-Lampen und Hochdruck-Natriumdampflampen (HPS) sind die beliebtesten Optionen für den Indoor-Anbau. LEDs sind energieeffizienter und bieten das volle Lichtspektrum, das für das Wachstum von Cannabis notwendig ist. HPS-Lampen sind ebenfalls gut für die Wachstumsphase geeignet, da sie intensive Lichtstrahlung abgeben, allerdings auf Kosten eines höheren Energieverbrauchs und einer höheren Wärmeentwicklung.
Lichtintensität: Stelle sicher, dass deine Pflanzen genug Licht bekommen, aber nicht direkt so viel, dass sie verbrennen. Eine gute Faustregel ist, die Lampen auf etwa 30 bis 60 cm über den Pflanzen zu positionieren, je nach Lampentyp. Beobachte die Pflanzen regelmäßig und achte auf Anzeichen von Lichtstress wie verbrannte Blätter.
3. Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Die richtigen Temperaturen und die richtige Luftfeuchtigkeit sind für das Wachstum von Cannabis in der vegetativen Phase von entscheidender Bedeutung. Cannabis bevorzugt eine Temperatur von etwa 22 bis 28 Grad Celsius während des Tages und 18 bis 22 Grad Celsius in der Nacht.
Temperatur: Cannabis ist relativ temperaturempfindlich. Zu hohe Temperaturen (über 30 °C) können zu Stress führen und das Wachstum verlangsamen, während Temperaturen unter 18 °C das Pflanzenwachstum hemmen können. Sorge dafür, dass deine Umgebungstemperatur stabil bleibt, um Stress und Wachstumsprobleme zu vermeiden.
Luftfeuchtigkeit: Während der vegetativen Phase ist eine Luftfeuchtigkeit von etwa 40–70 % ideal. Zu niedrige Luftfeuchtigkeit kann die Verdunstung verringern und das Pflanzenwachstum hemmen, während zu hohe Luftfeuchtigkeit das Risiko von Schimmel und anderen Krankheiten erhöht. Nutze ein Hygrometer, um die Luftfeuchtigkeit zu überwachen, und achte darauf, dass sie im optimalen Bereich bleibt.
4. Nährstoffe und pH-Wert
Cannabis benötigt in der Wachstumsphase bestimmte Nährstoffe, um gesund zu gedeihen. Zu den wichtigsten gehören Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). In dieser Phase ist Stickstoff der wichtigste Nährstoff, da er das Blattwachstum und die allgemeine Entwicklung der Pflanze fördert.
Nährstoffversorgung: Stelle sicher, dass du für Cannabis geeignete Dünger verwendest. Ein gutes Verhältnis von Nährstoffen (z. B. 3-1-2 oder 4-1-3 für Stickstoff, Phosphor und Kalium) unterstützt die gesunde Entwicklung der Pflanze. Achte darauf, die Nährstoffe in der richtigen Menge hinzuzufügen, da Überdüngung ebenfalls schädlich sein kann.
pH-Wert: Der pH-Wert des Wassers und des Substrats ist ebenfalls sehr wichtig. Cannabis bevorzugt einen pH-Wert von etwa 5,8 bis 6,5 im Boden und 5,5 bis 6,0 in hydroponischen Systemen. Ein falscher pH-Wert kann die Aufnahme von Nährstoffen beeinträchtigen und zu Mängeln führen. Verwende einen pH-Messer, um sicherzustellen, dass der Wert innerhalb des idealen Bereichs liegt.
5. Bewässerung
Die Bewässerung ist ein weiterer wichtiger Aspekt des Anbaus in der Wachstumsphase. Cannabis braucht regelmäßig Wasser, aber es ist ebenso wichtig, dass der Boden oder das Substrat gut abfließt, um Wurzelfäule zu verhindern. Vermeide es, deine Pflanzen zu übergießen – warte, bis die oberste Schicht des Bodens trocken ist, bevor du erneut gießt.
Wasserqualität: Das Wasser, das du verwendest, sollte frei von chemischen Verunreinigungen wie Chlor sein. Wenn du Leitungswasser verwendest, lasse es am besten über Nacht stehen, um das Chlor verdunsten zu lassen, oder verwende gefiltertes Wasser.
6. Trainingstechniken für optimales Wachstum
In der vegetativen Phase kannst du verschiedene Trainingstechniken anwenden, um das Wachstum deiner Pflanzen zu optimieren. Einige der beliebtesten Techniken sind:
- Low Stress Training (LST): Bei dieser Methode wird der Pflanzenstamm vorsichtig gebogen und fixiert, um ein gleichmäßigeres Wachstum zu fördern und die Pflanze dazu zu bringen, mehr Nebentriebe auszubilden. Das sorgt für eine höhere Erntemenge.
- Topping: Dabei wird der Hauptstamm oberhalb eines bestimmten Knotens abgeschnitten, um die Pflanze zu veranlassen, mehrere Haupttriebe zu entwickeln.
- Defoliation: Das Entfernen von weniger vitalen Blättern kann den Luftstrom verbessern und mehr Licht an die unteren Teile der Pflanze bringen.
Fazit
Die Wachstumsphase von Cannabis ist eine entscheidende Zeit, in der die Weichen für die spätere Blüte und Ernte gestellt werden. Indem du die richtigen Bedingungen für Licht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Nährstoffe und Bewässerung schaffst und gegebenenfalls Trainingstechniken anwendest, kannst du das Wachstum deiner Pflanzen optimieren und die Grundlage für eine reichhaltige Ernte schaffen.
Jede Pflanze ist einzigartig, also achte darauf, sie regelmäßig zu überwachen und auf Anzeichen von Stress oder Nährstoffmängeln zu reagieren. Mit der richtigen Pflege wirst du deine Cannabis-Pflanzen bis zur Blütephase begleiten und letztendlich eine erfolgreiche Ernte einfahren.