
Das Düngen von Cannabis-Pflanzen ist ein entscheidender Bestandteil der erfolgreichen Kultivierung, der oft unterschätzt wird. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung sorgt nicht nur für gesundes Wachstum, sondern hat auch direkten Einfluss auf die Erträge und die Qualität des Endprodukts. In diesem Blogbeitrag geben wir dir einen Überblick über die wichtigsten Nährstoffe, die Cannabispflanzen benötigen, wie du sie richtig anwendest und worauf du achten musst, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
1. Warum ist Düngen wichtig?
Cannabispflanzen benötigen eine Vielzahl von Nährstoffen, um in allen Phasen ihres Lebenszyklus optimal zu wachsen. Im Boden sind diese Nährstoffe oft in begrenzter Menge vorhanden, weshalb eine zusätzliche Düngung erforderlich ist. Die richtige Düngung hilft der Pflanze, ihre Energie auf wichtige Entwicklungsprozesse wie Wurzelbildung, Blütenbildung und die Bildung von Terpenen und Cannabinoiden zu konzentrieren.
2. Die wichtigsten Nährstoffe für Cannabis
Cannabis benötigt mehrere Makro- und Mikronährstoffe, die in unterschiedlichen Phasen des Wachstums in verschiedenen Mengen gebraucht werden. Die Hauptnährstoffe, die für das gesunde Wachstum von Cannabispflanzen erforderlich sind, sind:
- Stickstoff (N): Fördert das vegetative Wachstum, sprich das Wachsen von Blättern und Stängeln. Stickstoff ist in der Wachstumsphase besonders wichtig.
- Phosphor (P): Unterstützt die Entwicklung von Wurzeln und Blüten. Phosphor wird in der Blütephase verstärkt benötigt.
- Kalium (K): Fördert die allgemeine Gesundheit der Pflanze, die Wasserversorgung und die Resistenz gegen Krankheiten. Kalium ist in allen Phasen wichtig, besonders aber in der Blütezeit.
Neben diesen Makronährstoffen gibt es auch Mikronährstoffe, die in kleineren Mengen benötigt werden, jedoch genauso entscheidend für die Pflanzengesundheit sind:
- Calcium (Ca): Unterstützt Zellwandaufbau und -stabilität.
- Magnesium (Mg): Essenziell für die Photosynthese.
- Schwefel (S): Wichtig für die Bildung von Aminosäuren und Proteinen.
Und auch Mikronährstoffe wie Eisen, Zink, Mangan und Bor dürfen nicht vernachlässigt werden.
3. Phasen der Düngung
Die Bedürfnisse einer Cannabispflanze verändern sich im Laufe ihres Lebenszyklus, weshalb auch die Düngung angepasst werden muss. Hier ein Überblick, wie die Düngung in den verschiedenen Phasen aussieht:
a) Keimlings- und Vegetationsphase:
In dieser Phase ist das Hauptaugenmerk auf das Wachstum und die Entwicklung des Wurzelsystems sowie der grünen Pflanzenteile gerichtet. Hier ist vor allem Stickstoff gefragt, um kräftige Blätter und gesunde Triebe zu fördern. Phosphor wird ebenfalls in moderaten Mengen benötigt, um ein gesundes Wurzelwachstum zu unterstützen.
- Empfohlene Nährstoffe: Hoher Stickstoffanteil, moderater Phosphoranteil, ausgeglichene Kaliummenge.
b) Blütephase:
In der Blütephase verändert sich der Nährstoffbedarf der Pflanze. Der Fokus liegt nun auf der Blütenbildung und der Entwicklung von Buds, weshalb hier ein höherer Anteil an Phosphor und Kalium erforderlich ist. Zu viel Stickstoff kann zu einer ungewollten Wachstumsphase führen und die Blütenbildung hemmen. Es ist wichtig, die Düngung so anzupassen, dass die Pflanze genügend Energie für die Blüte aufwenden kann.
- Empfohlene Nährstoffe: Mehr Phosphor und Kalium, weniger Stickstoff.
c) Erntephase:
In den letzten Wochen vor der Ernte verringert man die Düngung, insbesondere Stickstoff. Dies hilft der Pflanze, sich auf den letzten Reifungsprozess zu konzentrieren. Es ist auch eine gute Zeit, auf organische Düngemittel wie Molasse oder spezielle Spülflüssigkeiten zurückzugreifen, um überschüssige Nährstoffe aus dem Boden zu entfernen und den Geschmack und die Qualität der Blüten zu verbessern.
4. Die richtige Düngemenge und -häufigkeit
Zu viel Dünger kann genauso schädlich sein wie zu wenig. Eine Überdüngung kann zu Nährstoffverbrennungen führen, was die Pflanzen schädigt und den Ertrag mindern kann. Es ist wichtig, die richtige Dosierung zu finden, die je nach Nährstoffkonzentrat und spezifischen Bedürfnissen der Pflanze variieren kann.
- Start mit niedrigen Dosen: Beginne mit einer niedrigeren Konzentration und steigere sie langsam, wenn du siehst, dass die Pflanze gut darauf reagiert.
- Verwende einen EC-Meter: Ein EC-Meter misst die elektrische Leitfähigkeit des Wassers und hilft, die Nährstoffkonzentration zu überwachen. Dies ist besonders wichtig, um Überdüngung zu vermeiden.
Häufigkeit der Düngung:
- In der vegetativen Phase kann alle 1–2 Wochen gedüngt werden.
- In der Blütephase kann es sinnvoll sein, alle 1–2 Wochen zu düngen, aber gleichzeitig auf die Pflanze zu achten, um mögliche Anzeichen von Nährstoffmangel oder -überschuss zu erkennen.
5. Arten von Düngemitteln für Cannabis
Es gibt zwei Hauptarten von Düngemitteln, die du bei der Cannabiszucht verwenden kannst:
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Flüssigdünger: Sie sind einfach anzuwenden und werden direkt ins Gießwasser gemischt. Sie wirken schnell und können je nach Bedarf angepasst werden.
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Granulardünger oder Organische Düngemittel: Diese sind langsamer wirksam und eignen sich gut für den Einsatz in der Erde. Sie setzen ihre Nährstoffe über einen längeren Zeitraum frei und müssen nicht so häufig angewendet werden.
Organische vs. Mineralische Düngemittel:
- Organische Dünger wie Kompost, Wurmhumus oder Guano fördern ein gesundes Bodenmikrobiom und sind umweltfreundlicher. Sie liefern eine langsamere, aber nachhaltige Nährstoffquelle.
- Mineralische Dünger sind schnell wirkend und bieten eine direkte Nährstoffquelle, können jedoch zu einem Ungleichgewicht im Boden führen, wenn sie nicht korrekt angewendet werden.
6. Fazit: Geduld und Beobachtung sind der Schlüssel
Die Düngung von Cannabispflanzen ist eine Kunst, die Erfahrung erfordert. Jede Pflanze ist einzigartig und reagiert unterschiedlich auf verschiedene Nährstoffe und Mengen. Es ist wichtig, deine Pflanzen gut zu beobachten und die Düngung nach ihren Bedürfnissen anzupassen. Mit der richtigen Nährstoffversorgung kannst du gesunde, kräftige Pflanzen züchten, die reichlich Blüten mit hoher Qualität und Ertrag produzieren.
Denk daran, dass die Qualität deines Cannabisproduktes nicht nur von der richtigen Düngung abhängt, sondern auch von Faktoren wie Licht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und der Art des Anbaus. Wenn du diese Faktoren in Einklang bringst, steht deinem Erfolg als Grower nichts mehr im Weg!
Viel Erfolg beim Düngen und Züchten deiner Cannabispflanzen!